·

Staatsministerin Alabali-Radovan spricht mit Opfern des Brandes von Groß Strömkendorf

Er war seit Monaten verabredet - der Termin mit Frau Alabali-Radovan (SPD), Staatsministerin beim Bundeskanzler und Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration.

Es sollte darum gehen, was das DRK im Land und im Speziellen die DRK Soziale Betreuungsdienste M-V als Tochterfirma des DRK-Landesverbandes unternehmen, um die aus der Ukraine geflüchteten Menschen in ihrer vorübergehenden oder längerfristigen Integration in Nordwestmecklenburg zu unterstützen.

Gemeinsam mit der Staatsministerin sollte der neue Spiel- und Sportparcours auf dem Gelände der Unterkunft für geflüchtete UkrainerInnen in Groß Strömkendorf einweiht werden. Der DRK-Landesverband hatte Geld dafür gespendet, ebenso wie unter anderem der gemeinnützige Verein „Siemens Caring Hands“. Über 30 000 Euro waren zusammengekommen für dieses besondere Projekt, das nicht nur der körperlichen Ertüchtigung ukrainischer Kids und Erwachsener dienen, sondern auch den Zusammenhalt zwischen Geflüchtetenunterkunft und Dorf - der von Anfang an gut war - weiter stärken sollte.

Alle haben sich auf diesen Termin gefreut - die Geflüchteten und das deutsch-ukrainische Team um Andrej Bondartschuk, der die Unterkunft in Groß Strömkendorf leitete. Dabei handelte es sich um ehemaliges, leerstehendes Hotel, das der Landkreis Nordwestmecklenburg vom Eigentümer angemietet und im März 2022 an die DRK Soziale Betreuungsdienste M-V zum Betrieb übergeben hatte. Quasi über Nacht war die Einrichtung betriebsbereit, durch enormen Einsatz hauptamtlicher DRK-MitarbeiterInnen und vieler Ehrenamtlicher aus der Region.

Der Brand, der in der vergangenen Woche das ehemalige Hotel zerstörte, hat alles verändert.

Staatsministerin Alabali-Radovan, die bereits am Tag danach, gemeinsam mit Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor Ort war, wollte dennoch an dem vereinbarten Termin an diesem Freitag festhalten. Vor allen Dingen interessierte sie, wie es den Geflüchteten inzwischen geht, wo sie untergebracht sind, ob es irgendetwas gibt, was sie tun kann.

Nicht nur Einrichtungsleiter Bondartschuk und Thilo Rau, Geschäftsführer der DRK Soziale Betreuungsdienste M-V, gaben der Staatsministerin und dem Bundestagsabgeordneten Frank Junge (SPD) Auskunft - auch Familie Danylenko*, die zum Zeitpunkt des Brandes in der Unterkunft in Groß Strömkendorf lebte, nahm an diesem Treffen in einem geschützten Raum in einem bekannten Wismarer Hotel am Hafen teil.

Das Ehepaar, dessen Kinder sich auch in Deutschland befinden, berichtete auf sichtlich bewegte Weise in seiner Muttersprache nicht nur von der riskanten Flucht aus dem besetzten Gebiet um Cherson und von dem Schock in der Brandnacht, sie bedankten sich auch mehrfach für die Gastfreundschaft der Deutschen. Eine Geste, die angesichts der Ereignisse alle Anwesenden ein wenig sprachlos machte. Einrichtungsleiter Bondartschuk übersetzte das Gesprochene ins Deutsche.

Frau Alabali-Radovan bedankte sich bei ihm und seinem Team ebenfalls mehrfach für sein Engagement für die geflüchteten UkrainerInnen. Nach wie vor werden die derzeit dezentral untergebrachten UkrainerInnen von der DRK Soziale Betreuungsdienste MV betreut, psychologisch begleitet und mit all dem versorgt, was sie jetzt brauchen, auch bei Behördengängen unterstützt.

Bei dem Treffen ging es unter anderem auch um internationale, bundes-, landes- und kommunalpolitische Pläne bezüglich weiterer höchstwahrscheinlich zu erwartender Fluchtbewegungen, nicht nur aus den ukrainischen Kriegsgebieten.

Man wisse, versicherte Alabali-Radovan, dass Bundes-, Landes- und Kommunalpolitik mit dem Deutschen Roten Kreuz einen starken Partner an seiner Seite habe, der erfahren und vielfach erprobt in Krisenbewältigung und Krisenmanagement sei.

Text und Fotos: Annett Meinke, DRK Soziale Betreuungsdienste MV

Unterstützen Sie jetzt ein Hilfsprojekt mit Ihrer Spende Spenden